Die Alte Schäfflerei, Teil des ehemaligen Handwerkerbezirks im Kloster Benediktbeuern, stammt aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Das Kloster Benediktbeuern selbst zählt zu den ältesten Klöstern Oberbayerns. Seine Gründung geht auf das 8. Jahrhundert zurück. Vom Jahre 1699 an entstand die barocke Klosteranlage.
Das Gebäude der Alten Schäfflerei besitzt ein barockes Walmdach mit Hängesäulenkonstruktion und steht unter Denkmalschutz. Ursprünglich wurde es als Fassremise zur Herstellung von Fässern für die angrenzende Klosterbrauerei und später als Werkstatt und Schmiede sowie als Wohnheim für Zivildienstleistende genutzt. Durch den Aufbau des Fraunhofer-Zentrums für energetische Altbausanierung und Denkmalpflege Benediktbeuern in der Alten Schäfflerei und die Grundsanierung des historischen Gebäudes in den Jahren 2010 bis 2016 konnte das Baudenkmal mit neuem Leben erfüllt und einer neuen Nutzung zugeführt werden.
Joseph von Fraunhofer (1787-1826), Namenspatron der Fraunhofer-Gesellschaft, gilt als Begründer der wissenschaftlichen Methodik für angewandte Forschung in den Bereichen Optik und Feinmechanik. In den Jahren 1807 bis 1819 entwickelte er im Optischen Institut des Klosters Benediktbeuern erstmals schlierenfreies Glas für optische Messgeräte und machte die bahnbrechende Entdeckung der Spektrallinien im Sonnenlicht, der nach ihm benannten Fraunhofer'schen Linien, welche die Optik revolutionierte und den Grundstein für die Spektroskopie legte. In seiner ehemaligen Arbeitsstätte, der historischen Glashütte in den Gebäuden des Klosters, befindet sich heute ein Museum.
Seit 1930 leben im Kloster die Salesianer Don Boscos. Sie machten das alte Kloster zu einem modernen Studienzentrum mit Philosophischer - Theologischer Hochschule (bis 2013), mit einer Fachhochschule für Sozialwesen und mehreren Jugendbildungsstätten & Jugendfreizeitstätte. Das Zentrum für Umwelt und Kultur und das Gästehaus des Klosters Benediktbeuern bieten auch Übernachtungsmöglichkeiten.